Vom Feld auf den Tisch - Surkrut
Wenn du im Februar bei uns
Sauerkraut mitnimmst, dann hat es schon einen langen Weg hinter sich gebracht,
nicht in Bezug auf die Kilometer, sondern auf die Zeit bezogen. Im März 2023
wurden die Samen in die Erde gelegt, um das Krautpflänzchen vorzuziehen.
Frühestens Ende April ist es dann stark genug, um auf den Acker zu dürfen.
Jetzt beginnt der Ernst des Lebens für das Pflänzchen. Die kleinen
Krautsetzlinge müssen mit den kühlen
Nächten, mit den Mitbewohnern, die alle an ihnen knabbern wollen, und mit zu
viel oder zu wenig Wasser klar kommen. Erst, wenn aus ihnen schwere, pralle
Köpfe geworden sind, werden sie nach Hause geholt, dies braucht mindestens drei
Monate. Im Gegensatz zum Lagerkraut bekommt das Kraut fürs Surkrut eine
spezielle Behandlung, die nicht lange warten darf. Sie werden nach dem Ernten
gleich geputzt, der Strunk wird entfernt und das Kraut in feine Streifen
gehobelt. Das Hobelkraut wird mit Salz und Wachholderbeeren so lange mit den
Fäusten gestampft – nicht wie früher mit den Füßen – bis das Kraut Wasser
zieht. Dann kommt es in ein großes Fass, wo es unter Luftabschluss im Keller
milchsauer vergären darf. Das dauert, je nach Temperatur, etwa 5-6 Wochen. Wenn
alles klappt, ist es uns möglich, unser erstes Surkrut ab dem frühen Herbst herauszuholen
und monatelang zu genießen. So können wir ab Mitte September frisches Surkrut
offen anbieten und vakuumieren große
Portionen für eine längere Haltbarkeit.